Effektive Notfallversorgung wäre nicht mehr möglich
Rotkreuzklinik Wertheim muss erhalten bleiben. In einem „Offenen Brief“ setzt sich der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim e.V. für den Erhalt der Rotkreuzklinik Wertheim ein.
Das Krankenhaus mit 170 Betten und rund 400 Mitarbeitenden hat nicht zuletzt mit der Eröffnung des Neubaus auf dem Reinhardshof im Jahr 2016 seine Stellung als etablierter Gesundheitsversorger in der Region gefestigt. Doch wie in vielen anderen deutschen Kliniken, sorgen auch in Wertheim rückläufige Umsatzerlöse bei gleichzeitig steigenden Kosten, für große Probleme. So befindet sich das Krankenhaus seit September 2023 wegen finanzieller Schieflage in einem Schutzschirmverfahren. Die Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz, die 2008 die Trägerschaft der Klinik von der Stadt Wertheim übernommen hatte, wollte damit eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung einleiten. Nun bangt Wertheim um die Existenz der Einrichtung – und auch der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim e.V. sieht sie in ihrem Bestand gefährdet.
Dem DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim e.V. obliegt im Raum Wertheim die Organisation der Notfallversorgung und Einhaltung der sogenannten Hilfsfrist. In dieser Verantwortung äußert er das dringende Anliegen, dass das Krankenhaus auch künftig als Notfall-Versorger- Klinik erhalten bleibt. Denn durch das Fehlen der Klinik mit einem Versorgungsbereich von rund 50.000 Einwohnern und ihrem Versorgungsauftrag für den Notarztdienst, wäre eine effektive Notfallversorgung nicht mehr möglich.
Es entstünden deutlich längere Fahrzeiten der Rettungsfahrzeuge zu den nächsten Notfallkliniken in Würzburg und Bad Mergentheim mit entsprechend großen Risiken für Betroffene. Bereits heute seien in den umliegenden Krankenhäusern die Kapazitäten der Notaufnahmen stark ausgelastet. Rettungsmittel würden länger gebunden und stünden für andere Einsätze nicht zur Verfügung. Mittelfristig würden somit mehr Rettungsmittel für diesen Bereich notwendig werden. Nicht zuletzt könne die gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist überwiegend nicht mehr eingehalten werden.
Der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim e.V. bringt ein weiteres gewichtiges Argument ins Spiel. Im Hinblick auf eine strukturelle Verbesserung des Rettungsdienstes habe er seine neue Rettungswache unmittelbar neben der Rotkreuzklinik platziert. „Diese sinnvolle Investition des DRK würde ad absurdum geführt“, so der Präsident des DRK-Kreisverbands, Reinhard Frank.